Technologie + Kultur + Ethik + Erziehung in Deutschland (Interview mit Silke Müller) — Aufruf zur Transkription

Heute wurde der Mitschnitt / die Aufzeichnung einer Veranstaltung mit Silke Müller veröffentlicht (siehe “Technology + Culture + Ethics + Education in Deutschland (Interview with Silke Müller)” [ https://europe.politics.blog/2024/10/20/technology-culture-ethics-education-in-deutschland-interview-with-silke-muller ] ).

Allerdings fehlt noch ein Transkript — also mache ich hier nun folgendes Angebot. Wer hier ein Kommentar postet mit einer Transkription von ein Teil des Textes (mindestens eine Frage + eine Antwort) schreibt, bekommt nicht nur den Kommentar veröffentlicht, sondern auch einen Link [1] auf eine Website (egal ob “Homepage” oder was auch immer — einfach irgend eine “Quellen-Angabe” angeben 😉 ) — wer zuerst kommt, malt zuerst.

Die Veranstaltung war sehr reichhaltig mit vielen verschiedenen Themen-Bereiche.

Viel Spass und vielen Dank im Voraus!

[1] natürlich der “do-follow” Sorte

3 thoughts on “Technologie + Kultur + Ethik + Erziehung in Deutschland (Interview mit Silke Müller) — Aufruf zur Transkription

  1. [17:35 – 19:48]

    [Frage:] Meinen Sie, Schulen sollten Schüler ausbilden um kompetent in der Welt zu handeln, sodass sie nicht ahnungslos in die Welt geschickt werden und von betrügerischen Unternehmen wie Google und Tiktok beobachtet, manipuliert und ausgebeutet werden?

    [Antwort:] Ich glaube, ich würde das gar nicht auf einzelne Unternehmen zuschneiden, sondern Sie haben grundsätzlich Recht mit einer Forderung im Sinne von “muss Schule ausbilden?” und Schule muss ausbilden nicht nur in punkto Kompetenzen — dass wir Fertigkeiten und Technologien beherrschen — sondern insbesondere müssen wir in Zeiten wie diesen Kinder ausbilden zu kritischen Denkern, zu Nachdenkern, zu kreativen Wesen, die in der Lage sind kritisch zu hinterfragen. Da sind wir dann übrigens ganz schnell bei einer Kompetenz wie kritisches Lesen (und überhaupt Lesen, und Sinn entnehmend Lesen können). Wir sind aber auch dabei mal einschätzen zu können: kann eine Zahl, die uns ein Unternehmen da auf den Tisch legt, eigentlich stimmen — kann ich sozusagen, mal überschlagen im mathematischen Bereich und logisch denken — das heisst: wenn wir von Ausbildung sprechen, sprechen wir von Fertigkeiten und Fähigkeiten, die Kinder durch die Schule erhalten müssen, um den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft standzuhalten und damit schrittzuhalten. Und dann bin ich bei einem Thema — und gut, dass Sie das ansprechen: dass wir das in der Schule nicht gut machen im Moment. Das heisst: dass wir haben ein System Schule, dass ich öffentlich sehr gerne als charmante Ruinenverwaltung beschreibe, [Klatschen] denn unser Schulsystem im Moment entspringt einer Zeit vor etwa 200 Jahren in der Form, wie wir es sozusagen jetzt gestalten. Das heisst: da sitzen Menschen in einem bestimmten Klassenverband, die nach Alter eingestuft sind und so weiter, und einer, der vorne steht, versucht Wissen zu vermitteln. Das hat sich ehrlicherweise, auch wenn es gute Ansätze gibt, lernen zu reformieren, noch nicht so richtig verändert. Das Problem ist, dass es auch alles gut sein mag und schön sein mag, wir aber keine Zeit haben, neue Kompetenzen zu vermitteln, weil wir im alten verhaftet sind. Das heisst: ich brauche sehr viel Zeit, für Beziehungsarbeiten mit den Kindern um ins Gespräch zu steigen um über die moralischen Dilemmata dieser Welt zu sprechen, ich brauche Zeit um sie aufzufangen in ihren Sorgen, und ich muss natürlich technologischen Unterricht, Digital-Unterricht, und Vorbereitung auf die geforderten Kompetenzen ganz anders gestalten.

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